Sa, 15. Juni 2024 - 09:01
Jeremy Vollenweider im Interview zum Schweizer Meister Titel
Als Favorit angetreten sicherte sich Jeremy Vollenweider souverän den Sieg in der Kategorie A an der Schweizer Meisterschaft Nationalturnen in Sumiswald. Im Interview gibt der aktuelle Schwinger der Woche Auskunft über den Erfolg, seinen sportlichen Fokus und Auszeiten.
Jeremy Vollenweider jubelte in Sumiswald nach dem gewonnen Schlussgang gegen Eidgenosse Konrad Steffen.
Fotograf: Barbara Loosli
Herzliche Gratulation zum Schweizer Meister Titel im Nationalturnen. Sie traten in Sumiswald als Favorit an und gewannen souverän. Wie haben Sie den Wettkampf erlebt?
Jeremy Vollenweider: Als ich am Morgen losgefahren bin, wusste ich, dass ich zu den Favoriten gehöre, wenn ich meine Leistung abrufen kann. Der Start in den Wettkampf ist mir mit den Höchstnoten im Steinstossen, Steinheben und Bodenturnen gut gelungen. Die Note 8.9 im Laufen war dann auch im Soll. In den Zweikämpfen gewann ich die Gänge, die ich gewinnen musste, auch wenn vielleicht ein Gang mehr auf meine Seite hätte kippen können. So reichte es für den Schlussgang, da hiess es alles auf eine Karte setzen. Das hat dann auch geklappt, aber es waren harte acht Minuten.
In der laufenden Saison hatten Sie auch bereits schwingerisch Erfolg, ihr erster Regionalfestsieg und die Schlussgang-Teilnahme am St. Galler Kantonalschwingfest. Was sind Ihre weiteren Saisonziele?
Vollenweider: Neben dem Schwingen sind die Eidgenössischen Ringertage, die letztmals vor 15 Jahren stattfanden, das Ziel. Dort möchte ich um den Sieg mitreden. Im Schwingen möchte ich weiterhin die Kränze gewinnen. Ein Ziel ist sicher wieder der NOS-Kranz und wer weiss, vielleicht reicht es auch auf der Schwägalp oder an einem anderen Bergkranzfest. Aber da mache ich mir keinen Druck, ich nehme Fest für Fest. Das grosse Ziel ist für mich dann der Eidgenössische Kranz im nächsten Jahr.
Warum läuft es im Moment sportlich so gut?
Vollenweider: Das ist schwierig zu sagen. Ich habe eigentlich nicht viel verändert. Vielleicht höre ich mehr auf meinen Körper und mache Pausen, wenn ich sie brauche. So überreize ich meinen Körper nicht mehr. Es hilft mir sicher auch, dass ich durch Ringen, Schwingen und Nationalturnen einen gewissen Ausgleich habe. Aber generell ist es wirklich schwer zu sagen, weil ich wie gesagt nicht viel verändert habe. Vielleicht bin ich einfach etwas lockerer geworden.
Sie sind aktiver Schwinger, Ringer und Nationalturnen. Wie legen Sie jeweils den Fokus?
Vollenweider: Von Januar bis Ende August liegt der Fokus ganz klar auf dem Schwingen, das Nationalturnen dient als Ausgleich. Ende August wechselt der Fokus komplett: Schwingen ist dann nur noch die dritte Sportart und bis und mit Dezember zählt das Ringen. Sobald Weihnachten vorbei ist, geht es direkt wieder ans Schwingen.
Heisst, wenn andere Schwinger Ende Herbst in die Winterpause gehen, geht es bei Ihnen nahtlos mit Ringen weiter?
Vollenweider: Genau, wenn die anderen Schwinger fertig sind und eine Pause machen, bin ich mitten in der Ringsaison. Das hat den Vorteil, dass ich konditionell immer auf einem hohen Niveau bin. Manchmal sogar noch besser, denn Ringen ist konditionell etwas anspruchsvoller. Eine richtige Pause gibt es für mich nicht. Über Weihnachten zwei, drei Wochen runterfahren und Zeit mit der Familie verbringen, das reicht mir.
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